OMG! Was schreibe ich da wieder. Wohl altersbedingt. Die Frage lautet natürlich: „Sollte man den Rasen schon im März vertikutieren?“ Man verzeihe mir! In diesem Zusammenhang muss ich feststellen, dass ich noch nie einen Garten besass. Warum also diese dumme Frage? Antwort: Als Einleitung!
Sonntag. Später Vormittag. Draussen Regen, innen trocken. Also raus. Der obligatorische Spaziergang im Regen. Jeans (…die kommt dann eh in die Waschmaschine) und eine Regenjacke. Passt! Start ist vor der Haustüre. Immer so einen Kanal, welcher Wasser führt, entlang. Kenne jeden Meter. Heute auffällig viele Angler links bzw. rechts der wasserführenden Strasse. Fliegenfischer. Deutet man das Wort, fischen die Menschen nach Fliegen. Aber da Fliegen Insekten sind und keine Fische, fischen sie mit Hilfe von künstlichen Fliegen nach Fischen. Verwirrend, but true! Es ist eine sehr spezielle Art des Angelns. Die Fliegenfischer habe so filigrane Ruten und simulieren mit kreisförmigen Bewegungen den Flug einer Fliege. Gut, so eine Forelle ist nicht die Schlaueste im Fischreich (…Tierreich?) und ich glaube sie sieht auch, aufgrund der Lichtbrechung den Flug des künstlichen Insektes nicht, aber sie registriert den Aufschlag ins Wasser. Darum steigt auch die Fangquote bei Regen. Die Wasserbewohner „denken“, dass viele Fliegen einschlagen.
Auch ich pflegte in jungen Jahren das Hobby des Angels. Zwar nicht das Fliegenfischen, sondern die konventionelle Art. Also Köder auf Haken gespiesst und ab damit ins Wasser. In so einem Campingstuhl harrend, dass irgendwann mal was anbeisst. Gelernt habe ich das Angeln übrigens von einem Psychopaten. Aber das ist eine andere Geschichte. Abschliessend und in Bezug auf Fische noch die Info, dass nur Salzwasserfische trinken müssen. Süsswasserfische hingegen nicht, da diese ständig Wasser über die Haut aufnehmen. Hat das wem interessiert? Egal!
Der Weg am Kanal führt mich, vorbei an den Anglern, weiter. Die Jeans ist durchgeweicht. Der kalte Wind trägt dazu bei, dass meine Oberschenkel allmählich taub werden. Also in Bewegung bleiben. Keine Zigarettenpause! Wie schon geschrieben, kenne ich hier jeden Meter. Zu jeder Jahreszeit bin ich hier schon gelaufen. Und jedes Mal begegnete mir ein alter Mann. Wirklich immer, kam er mir entgegen. Der Mann, schätzungsweise 80 Jahre alt, war sehbehindert. Zumindest deutete dies daraufhin, da er beim Gehen den Weg mit so einem Stecken abtastete. Egal, bei grösster Hitze, bei Schneegestöber und wie heute bei Regen. Dazu fast immer im gleichen Punkt der Strecke. Ist das ein Fehler in der Matrix? Vielleicht bin ich der Mann, nur eben 20 Jahre älter und ich begegne meinen jüngeren Ich? Dies wiederum würde bedeuten, dass ich im Laufe der nächsten 20 Jahre meine Sehkraft einbüssen werde. Nicht gerade eine rosige Aussicht!
Auf der anderen Seite zeigt es mir aber, dass ich dann mit diesem Handicap nicht aufgeben werde! Vogel fliegt, Fisch schwimmt und Stefan läuft.
Euer Stefan