Wrong Turn
Jeder kennt die kultig-blutigen Horrorfilme der vergangenen Jahre. Meist sind die Opfer in solchen Streifen junge Leute, die irgendwelche Touren in den Weiten der USA unternehmen. Einer dieser Filme ist Wrong Turn von Rob Schmidt aus dem Jahre 2003. Auch in diesem werden Nichtahnende standesgemäss durch „Einheimische“ systematisch dezimiert.
Sind solche Filme bzw. deren Akteure komplett fiktiv? Entstanden tief in den Abgründen menschlicher Resthirne? Ein klares Jein! Es gibt diese Zurückgebliebenen und von der Gesellschaft verstossenen Artgenossen. Optisch an Dresden 1944 erinnernd fristeten diese Gestalten in den Tiefen der Natur ihr beschauliches Dasein. Nur ganz selten trifft man sie in der Öffentlichkeit. Meist ist dies dann der Fall, wenn eine legale und menschenrechtskonforme Nahrungsmittelbeschaffung auf der Agenda steht. Im Zuge dieser kann eine Gruppe, friedlich und ohne Waffen jeglicher Art, auch mal in einer Kneipe, einem Biergarten oder ähnlichem gesichtet werden. Mit eigenen Augen gesehen, wird man bei der ersten Begegnung feststellen müssen, dass hier optisch wirklich nicht zusammen passt. Nur mit Mühe stellt man in diesem Zusammenhang fest, dass zumindest die Sprache derer entspricht, was im Allgemeinen als ortsüblichen Dialekt bezeichnet wird. Gut, hier und da fehlen manchmal ein paar Vokale und die Stimmlage mancher erinnert an das Öffnen einer Hängebrücke im Mittelalter – aber trotzdem Punkt für die Anpassungsfähigkeit der „Besucher“. Ohne Sprache wird eben sehr schwierig. Den zweiten Punkt, den diese -Achtung- Menschen, meiner Meinung nach bekommen, ist der Umstand, dass sie auf die Vorgaben, die Konventionen einer ach so tollen Gesellschaft ihre Notdurft verrichten. Für sie zählen eigene Verhaltensnormen und soziale Regeln. Sie erkennen einander an und da spielt es keine Rolle, ob nun die Nase relativ gesichtsmittig positioniert ist oder sich oberhalb eines Ohres befindet. Und genau dieser zweite Punkt für diese Spezies ist ein dicker Minuspunkt für uns alle. Den „Normalen“. Auch ich erwische mich immer wieder darin, dass ich mich über solche Menschen lustig mache. Kurz mal mit entsprechenden Gesten nachgeäfft und man hat die Lacher weiterer Deppen auf seiner Seite. Ich erinnere mit in diesem Zusammenhang noch daran, dass ich als kleiner Bub immer am Fenster stand und beobachtete, wie ein ca. gleichaltriger Junge mit Down-Syndrom von der Bushaltestelle nach Hause trottete. Mit einem teuflischen Grinsen im Gesicht verfolgten meine Augen die Wege des Mongos. Kinder sind grausam!
Toleranz ist nicht unbedingt zielführend, wenn auch so oft propagandiert. Integration und der Respekt ist der Schlüssel. Fängt im Kleinen an und hört sicherlich nicht im Grossen auf. Hier sind alle gefragt! Risiken zu Nebenwirkungen? Klar gibt es diese! Erinnern wir uns an die eingangs erwähnten Teenagern. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass uns die „Neubürger“ ein paar Stücke, vorzugsweise Filet, abgeben werden, wenn wir sie erst mal in unsere Gesellschaft integriert haben.
In diesem Sinne … Mahlzeit!
Euer Stefan