17071957 | Teil 1

Die Pest wütet immer noch über den Planeten. Meist in engen, düsteren Gassen stapeln sich die Leichen. Eine würdevolle Entsorgung, scheitert nicht etwa an der Ausführung, also dem Abtransport. Viel mehr ist es mal wieder die Politik, welche ihre Unfähigkeit zum Ausdruck bringt. Ursprünglich war es geplant, alle Toten in Säcke zu stecken und in Reihenfolge ihres Ablebens zu entsorgen. Auch Deutschland verständigte sich auf diese Massnahme. Ganz Deutschland? Nein! Das unter dem Kubasyndrom leidende Merkel und deren enthäutete Gefolgschaft setzten sich über alle parlamentarischen Protokolle hinweg. Die gesichtslose Opposition schwieg und das Volk stimmte merkelhörig zu. Deutschland eben!

Rückblende. Verantwortlich für die Beschaffung der Säcke war der Gesundheitsminister J. G. Wahn bzw. dessen Ministerium. Dem gelernten Bankkaufmann traute man diese Aufgabe durchaus zu, musste aber im Nachgang feststellen, dass man sich getäuscht hatte. Wie so oft! Wahn versäumte es tatsächlich rechtzeitig die Säcke zu ordern. Andere Länder hatten wohl mehr Intelligenz in ihren Reihen und kauften den Markt fast leer.

Guter Rat war teuer. Und die Säcke auch. Abhilfe bot ein Unternehmen aus China an. Der Haken an dieser Offerte war der, dass nur farbige Säcke lieferbar gewesen wären. Schwarz, rot, gelb, grün und braun. Eine Grösse, maximal 500.000 Stück pro Farbe. Nach gut sechs Wochen intensiven Beratungen der Exekutiven beschloss man die Säcke, mit der späteren offiziellen Versorgungsnummer 17071957, zu kaufen. Aufgrund der angespannten zeitlichen Situation, beschloss man ausserdem, dass die Säcke per Flugzeug aus der Bundeswehrflotte in China abgeholt werden sollen. Leider stellte sich in diesem Zusammenhang dabei heraus, dass keines der Flugzeuge einsatzbereit war. Auf die berechtigte Frage an die verantwortliche Person, stotterte diese geistesabwesend den Satz: «ich hab` ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd»! Nicht gerade zielführend, aber verglichen mit anderen Aussagen der Ministerin für Verteidigung ein Highlight in deren politischen Karriere. Also blieben für den Import nur noch private Fluggesellschaften UND die AirForceOne der Bundeskanzlerin übrig. Mit den Privaten wurde man sich schnell einig und nach zähen weiteren vier Wochen willigte auch die 66-jährige ein. Nach 10 Wochen starteten endlich zwei Maschinen der Lufthansa und die AirForceOne in Richtung Qingdao, einer Hafenstadt in der Provinz Shandong im Osten der Volksrepublik China und alle hofften auf deren baldige Rückkehr.

Die Lage in Deutschland wurde immer dramatischer. Die Anzahl der Toten stieg exponentiell an. Manche Gemeinden erlaubten, wenn auch unter hohen Auflagen und bis zum Verteilungstermin von 17071957, die Hausverbrennung. Zwei dieser Auflagen waren z.B. keine kompletten Körper und nur werktags zwischen 14.00 und 17:00 Uhr. Leider erbrachte diese politische Massnahme nicht die erwünschten Erfolge, also die Reduzierung der Leichenberge. Wie so oft in der Politik wurde nicht zu Ende gedacht. Allein schon das Verbot der Verbrennung des ganzen Körpers, stellte sich für einige Menschen als unüberwindbare Hürde heraus. Klar konnte der Nachbar bei der Zerlegung eines Angehörigen helfen. Aber oft fehlte es an der Professionalität des Schaffens. Glücklich konnte sich zum damaligen Zeitpunkt derjenige schätzen, welcher einen Metzger oder Schlachter im Freundeskreis hatte.

Anfang März sass fast die gesamte Restbevölkerung vor dem Fernseher. Live und in schwarzweiss konnte man die Ladung der drei Maschinen auf dem Flughafen BER verfolgen. In einigen Gesichtern der Beobachter konnte man sogar eine Art Zuversicht erkennen. Weniger Leichen auf den Strassen würden weniger Neuansteckungen bedeuten. Eine einleuchtende These.

Nach einer viertägigen strengen Eingangskontrolle wurde 17071954 von den Behörden freigegeben. Einer Verteilung an die Kommunen stand nichts mehr im Wege. Die Verteilung der Säcke sollte in der Verantwortung des Verkehrsministeriums liegen. Chef dieser Behörde ist ein gewisser A.Be.Scheuer-T.. (Anm. des Redakteurs: Zugegeben eine etwas seltsame Zusammenstellung des Namens, aber hinsichtlich der Qualität des Politikers durchaus zutreffend). 2.5 Millionen Säcke geteilt durch den Bedarf, eine relativ einfache Rechnung, auch für Andreas! Oder muss der Bedarf durch die Anzahl der Säcke geteilt werden? Ein externes Beraterteam wurde beauftragt. Dieses kam nach drei Tagen zum richtigen Ergebnis, gleichzeitig wurde aber ein neues Problem erkannt. Eine 16-jährige Praktikantin des 87-köpfigen Beraterteams warf beim Servieren des Kaffees die Frage in den Raum: «Wie findet die Auswahl der Farben eine Berücksichtigung bei der Verteilung?» Fragezeichen und Ignoranz flogen zunächst durch den Raum. Bis einer der Anwesenden mit einem schlecht sitzenden Anzug schwerfällig aufsprang und schrie: Verdammt, die Frage ist berechtigt!

Fortsetzung folgt….

Euer Stefan

Das könnte Dich auch interessieren...

Schreiben Sie einen Kommentar